Dr. Blei ist seit 2012 in die Lehre an der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur (Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe) involviert und ab dem Sommersemester 2018 mit einem Lehrauftrag u.a. für die Gründung und Durchführung des Wahlpflichtfaches „Bauhygiene“ und „Baubiologie“ verantwortlich. Eine geeignete Definition für die Baubiologie zu finden, ist sicher schwer. Dr. Mario Blei formulierte es für seine Studenten im SS 2020 wie folgt:

„Die Baubiologie umfasst aus meiner Sicht in der öffentlichen Wahrnehmung sehr weitführend die Interaktionen zwischen der unbelebten und belebten Umwelt in umbauten Räumen. Der Fokus liegt hierbei auf der positiven wie auch möglichen negativen Beeinflussung des Menschen in Innenräumen u.a. durch physikalisch, chemisch, biologisch oder auch psychologisch wirksame Parameter.“

 

Seit dem Sommersemester 2018 ist er Lehrbeauftragter der THOWL in Detmold im Fachbereich „Wohnmedizin“ mit dem neuen Fachgebiet „Bauhygiene“. Studierende der Architektur und Innenarchitektur können sich für diese Lehrveranstaltung eintragen.

Nur mit einer Ausbildung auf beiden Fachgebieten, nämlich der des Baubereiches von z.B. Architekten, Bauingenieuren und Bauhandwerkern und der der Biologie aus naturwissenschaftlicher Sicht, ist die Verwendung der Berufs- oder Tätigkeitsbezeichnung „Baubiologe“ korrekt. Das Ziel eines „Gesunden Gebäudes“ zum Wohnen und Arbeiten wird im Wahlpflichtfach „Baubiologie“ durch die ganzheitliche Betrachtung der verschiedensten Zusammenhänge diskutiert.

Ein wichtiges Thema ist in den Vorlesungen auch die Umsetzung der „Baubiologischen Grundsätze“ im Rahmen von Sanierungen. Dazu distanziert sich Blei mit seinem Fachbereich ganz klar: Als Baubiologen sind wir keine Ärzte, sondern technische und/oder naturwissenschaftliche Experten und werden daher weder im Einzelfall Diagnosen noch allgemein medizinische Bewertungen abgeben. Hierfür gibt es eine Reihe von speziellen Fachgebieten, wie z. B. der Umweltmedizin oder Wohnmedizin. Wünschelrutengänger, Pendler oder neudeutsch „Aktivisten“ bezeichnen sich oft irreführend als Baubiologen.

Nicht alle wichtigen zivilisatorischen Ziele, wie der Schutz der natürlichen Ressourcen und die Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur, der Schutz vor Umweltschadstoffen oder Emissionen sind außerhalb der Nutzung von Gebäuden automatisch Ziele oder Inhalt der Baubiologie. 

Die durchschnittliche Teilnehmerzahl für ein kumulatives Modul sind ca. 80 Teilnehmer und für ein Wahlpflichtfach 20-25 Studierende. Ihre Aufgaben sind den derzeitigen Umständen entsprechend die Präsenz in Online-Vorlesungen und Erstellen einer Hausarbeit (in der Präsenzvorlesung oder im Block-Seminar gab es hier einen Abschluss-Test).

Und wie zufrieden sind die Studenten? Sie beurteilen die Begeisterung des Dozenten in der Vermittlung der Thematik, die Bereitstellung umfangreicher Vorlesungsmaterialien und die sehr gute mündliche u schriftliche Darstellung der Lehrinhalte durch den Lehrenden als sehr positiv. Nur leider fehlten im letzten Semester Corona-bedingt die Praxis-Messungen bzw. Anschauungsmaterial auch zum Anfassen.

Inhalte der Vorlesung

EINFÜHRUNG in das FACH BAUBIOLOGIE

SCHIMMELPILZE

HOLZZERSTÖRENDE PILZE und INSEKTEN in GEBÄUDEN

SANIERUNGSFÄHIGKEIT von ORGANISCHEN DÄMMSTOFFEN bei WASSERSCHÄDEN

INNENRAUMEMMISSIONEN

RAUMKLIMA (Parameter Temperatur, Feuchte, Licht)

RADON (Vorkommen, Bedeutung, Rechtsvorschriften)

INNENRAUMEMISSIONEN/BAUPRODUKTE (Chemikalien, Geruch)

ELEKTROMAGNETICHE VERTRÄGLICHKEIT (Wirkung von hoch- und niederfrequenten Feldern)

ÜBERBLICK PROBENNAHME und -MÖGLICHKEITEN der MESSNUNG von NOXEN

BAKTERIEN

PRAKTISCHE VORFÜHRUNGEN zu MESSUNG aller PARAMETER (Pilze, Radon, Luft, Temperatur, Feuchte)